Erfahrungszentrierte Körperpsychotherapie
Der Eigenraum-Ansatz

Der Eigenraum-Ansatz ist ein körperpsychotherapeutisches Framework, das von M.Sc.Psych. Nazim Venutti im Rahmen seiner Arbeit mit Klient*innen und Psychotherapeut*innen entwickelt wurde. Es eignet sich besonders (aber nicht ausschließlich) für die Arbeit mit neurodivergenten Menschen.
Im Zentrum des Ansatzes stehen zwei zentrale Konzepte: Die wissenschaftliche Fundierung und die innere Erlebniswelt. Durch die Art, wie wir wahrnehmen, fühlen und reagieren, können wir uns besser verstehen und unsere Bedürfnisse, Stärken, Schwächen und Potenziale erkennen.
Statt sich an sozialen Erwartungen, innerem Anpassungsdruck oder unbewussten Konflikten zu orientieren, wird das bewusste Erleben zum Ausgangspunkt für die Entwicklung von Individualität, Authentizität und innerer Freiheit. Dabei treten nicht nur unbewusste Anteile zutage, sondern auch tief verankerte Werte – die erkannt und zu gelebten Tugenden kultiviert werden können.
Der Eigenraum-Ansatz wird von Menschen praktiziert, die keine Agenten der Durchschnittlichkeit sind, sondern menschliche Entwicklung in Vielfalt und Individualität anstreben.
Ziel des Eigenraum-Ansatzes ist es, den Menschen zu helfen, unvermittelt, authentisch und frei zu sein. Die Fesseln des eigenen Unbewussten und der sozialen Konstrukte zu überwinden, um im Gleichgewicht mit Körper, Geist und Umwelt zu leben.
— M.Sc.Psych. Nazim Venutti
Wie ist die Weiterbildung im Eigenraum-Ansatz entstanden?

Aufgrund der tiefgreifenden Philosophie, die der Arbeitsweise von Nazim Venutti zugrunde liegt, bildeten Psycholog*innen, Psychotherapeut*innen und Coach*innen früh einen signifikanten Teil seines Klientenstammes.
Mit der Zeit entstand ein therapeutisches Umfeld, das nicht nur erleben, sondern auch verstehen und weitergeben wollte, was es am eigenen Leib erfahren hatte. Aus diesem Impuls heraus starteten 2017 die ersten Weiterbildungen – zunächst zögerlich, als Pilotprojekte.
Aufgrund der Nachfrage entstanden bis 2023 weitere Weiterbildungsgänge – obwohl der Ansatz zu der Zeit noch keinen eigenen Namen trug und als meta-therapeutisches Framework gelehrt wurde.
Heute verfügt die Weiterbildung über eine ausgefeiltere Struktur und Systematik, bewahrt sich dabei aber den Fokus auf individuelle Entwicklung und Menschlichkeit. Der Eigenraum-Ansatz ist eben keine starre Methode, sondern ein lebendiges Framework, über Therapie und Coaching zu denken. Er ermöglicht zudem anwendenden Personen, eine Bandbreite an Methoden, Techniken und Interventionen, die flexibel und situationsbezogen eingesetzt werden können.
Die Weiterbildung ist primär für Personen aus den Heilberufen konzipiert, doch sie steht auch allen anderen Menschen offen, die sich ernsthaft für individuelle und kollektive Heilung, Entwicklung und Freiheit interessieren.
Erfahrungsberichte
Absolvent*innen im Gespräch
Neurodiversität
Ein besonderes Augenmerk des Eigenraum-Ansatzes liegt auf der Neurodiversität - der Idee, dass die neurologische Vielfalt, die wir beobachten, nicht primär pathologisiert werden sollte. Es handelt sich vielmehr um einen natürlichen, evolutionären Prozess.
Zwischen dieser modernen Perspektive auf neurologische Unterschiede und den unbewussten Glaubenssätzen neurodivergenter Menschen besteht jedoch eine große Kluft. Viele führen oft Leben, die nicht im Einklang mit ihren tatsächlichen Bedürfnissen, Stärken und Schwächen sind - eine Diskrepanz, die sich nicht selten auf ihre mentale und körperliche Gesundheit auswirkt.
Durch den Eigenraum-Ansatz lernen neurodivergente Personen, ihre eigene Natur jenseits von Störungsbildern wie ADHS, Autismus, Dyslexie oder Hochsensibilität wahrzunehmen und zu erkennen. Das Ziel ist, eine Lebensführung zu gestalten, die mit dem eigenen Nervensystem in Einklang steht und langfristig Stabilität und Ausgewogenheit ermöglicht.
